Wie ernähren wir uns am besten in der Woche vor dem HERO? Kohlenhydrate entleeren und neu laden? Könnt ihr vergessen! Auf diese Art und Weise speichern wir nur Wasser, verschlechtern das Verhältnis Gewicht/Kraft und fühlen uns „verstopft“.
Mittlerweile ist bekannt, dass wir in der Woche vor einem Rennen die Speicher leeren und uns vom Training ausruhen sollen – allein das schon wird es uns ermöglichen, unseren Spezialtank mit Glykogen aufzufüllen. Ebenfalls entscheidend ist, dass wir unseren HERO in hormoneller Hinsicht in vier Phasen aufteilen: den Vorabend, die Phase vor dem Rennen, das Rennen selbst und die Phase danach. Am Vorabend des Rennens wird euer einziger Energietank halbvoll sein, und zur Vorbereitung und zur psychophysischen Entspannung gönnen wir uns ein Abendessen mit reichlich Kohlenhydraten mit hohem glykämischem Index.
Zum Beispiel eine Portion Pasta oder Nudeln, gefolgt von mageren Proteinen (Huhn, Fisch oder rotes Fleisch), zu dem wir gegartes oder rohes Gemüse essen, und schließlich noch eine Portion Kartoffeln mit reichlich Öl. Danach können wir sicher sein, unseren Tank genug aufgefüllt zu haben, um mit „vollem Bauch“ schlafen zu gehen. Wenn wir am Morgen des Rennens aufwachen, wird unser Energietank immer noch so gut wie voll sein, und wir müssen nur das wenige Glykogen in Leber und Muskeln auffüllen, das wir in der Nacht verbraucht haben. Nachdem der HERO um 7 Uhr früh startet, ist mein Tipp, nicht den kostbaren Schlaf zu opfern, sondern zwei Stunden vorher ein Frühstück zu sich zu nehmen, das aus zwei Scheiben Vollkornbrot oder 3 Reiswaffeln besteht, aus Proteinen in Form etwa von 30-35 g gekochtem Schinken, aus einem Teelöffel Marmelade und ein paar Mandeln.
Während des HEROs selbst sollten wir leicht Verdauliches zu uns nehmen. Ich rate zu isotonischen Gels oder Energieriegeln, die wir in regelmäßigen Abständen von 30/45 Minuten essen sollten. Wichtig ist jedoch, dass man die ganze Ernährungsstrategie vorher schon einmal beim Training getestet hat. Auch das Trinken vor, während und nach dem Rennen darf nicht vergessen werden: Nützt jeden Verpflegungspunkt, um euch mit Wasser und Mineralsalzen zu versorgen, die ihr durch das viele Schwitzen unterwegs verloren habt. Wenn ihr dann erst einmal in Wolkenstein durchs Ziel gefahren seid, könnt ihr essen, worauf ihr Lust habt. Brot, Nudeln bei der Pasta Party, und – warum nicht – auch Süßes.
In diesem Moment wird der Körper kein Fett ansetzen, sondern einfach nur ausgleichen wollen, was er alles „ausgegeben“ hat, um euch zu echten HEROes zu machen.
Iader Fabbri
Ernährungsbiologe
www.iaderfabbri.com